Eine kurze Geschichte der Wildledertasche
Die Geschichte des Wildleders reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals stammte Wildleder hauptsächlich von Reh- und Hirschhäuten. Die Reichsten trugen kleine Beutel und Taschen aus weichem Wildleder, die sie an ihren Gürteln befestigten – sie waren leicht, luxuriös und fühlten sich angenehm an. In Italien (vor allem in der Toskana und in Venedig) spezialisierten sich Gerbereien auf besonders dünnen und samtigen Wildleder.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Wildledertaschen und -handschuhe zum Symbol der Aristokratie. Die Damen trugen kleine „Retikülchen” – die ersten Handtaschen für Damen –, die oft aus hellem Wildleder mit Stickereien und Perlen verziert waren.
In den 1920er- und 1930er-Jahren feierte Wildleder im Art-déco-Zeitalter ein großes Comeback. Hollywood liebte Wildleder: Greta Garbo, Marlene Dietrich und Josephine Baker traten mit Wildleder-Clutch-Taschen und Handtaschen mit Kette auf. Farben: Beige, Puderrosa, Flaschengrün.
In den 60er und 70er Jahren kam es zu einem Boom für Wildleder im Boho- und Hippie-Stil. Riesige Fringe Bags aus braunem und cognacfarbenem Wildleder wurden von Jane Birkin, Talitha Getty und allen Mädchen in Woodstock getragen. Italienische Marken (Gucci, Bottega Veneta) begannen damals mit der Produktion von Kultmodellen.
Zwar wurde Wildleder in den 80er Jahren vorübergehend durch glänzendes Leder verdrängt, kehrte aber in bunten Farben (Fuchsia, Türkis, Rot) bei Versace und Moschino zurück.
Heute ist Wildleder wieder zum Synonym für „quiet luxury” geworden. Phoebe Philo bei Chloé führt die Paddington Bag aus Wildleder ein, Yves Saint Laurent die „Muse Two” aus beigem Wildleder und Bottega Veneta beginnt mit der Herstellung von Kulttaschen aus geflochtenem Wildleder (Preis 3000–6000 €). Italienisches Wildleder erlebt eine absolute Renaissance.
Die neuesten Trends (2024–2025) sind große, weiche Shopper-Taschen und Hobo-Taschen aus Wildleder (Loro Piana, The Row), Wildleder-Clutches und Mini-Abendtaschen (Savette, Khaite) sowie die Rückkehr von Fransen in minimalistischer Ausführung.
Eine Handtasche aus echtem italienischem Wildleder war schon immer und ist auch heute noch eines der größten Symbole für Luxus – nur dass sie früher lautstark ihren Reichtum zur Schau stellte, während sie heute eher dezent auftritt.
Die Vorteile von italienischem Wildleder in der Mode
Das beste Wildleder der Welt kommt heute aus der Toskana (Region Santa Croce sull'Arno), genauer gesagt aus Gerbereien wie Zabri und Montebello – und genau dieses Leder wird an Loro Piana, The Row und Brunello Cucinelli geliefert. Alles andere ist sehr gut, aber für die Konkurrenz einfach unerreichbar.
- Italienisches Wildleder ist echt außergewöhnlich weich und bequem. Es ist eine der zartesten Wildlederarten der Welt. Schuhe und Handtaschen aus diesem Material müssen praktisch nicht "eingetragen" werden, sie sind sofort bequem, selbst wenn man sie den ganzen Tag trägt.
- Es sieht richtig edel aus, so samtig und mit einem tollen, tiefen Glanz. Und die Textur ist auch super, die sieht richtig handgemacht aus, richtig hochwertig. Es passt perfekt zu den aktuellen Trends "Quiet Luxury" und "Old Money Aesthetic".
- Dank seiner Elastizität passt sich Wildleder perfekt an die Form des Fußes oder Körpers an. Deshalb behalten italienische Wildledermokassins, Loafer oder Stiefeletten oft die Form des Fußes ihres Besitzers.
- Es ist atmungsaktiver als Lackleder oder Kunststoffe, sodass die Füße auch an wärmeren Tagen weniger schwitzen.
- Mit der Zeit bekommt hochwertiges italienisches Wildleder durch die Patinierung und den Alterungseffekt einen ganz individuellen Look. Das wird vor allem bei Herrenschuhen und Damenhandtaschen richtig geschätzt.
- Das Teil ist echt stylisch und vielseitig. Du kannst es zu eleganten Outfits wie Anzug und Wildleder-Loafern oder auch zu Freizeitklamotten wie Jeans und Wildlederjacke oder Stiefeletten kombinieren.
- Wenn eine Marke wie Loro Piana, Tod's, Santoni, Brunello Cucinelli oder The Row italienisches Wildleder verwendet, dann ist das für das Produkt quasi wie ein Premium-Status.
Kurz gesagt: Italienisches Wildleder steht für Komfort, Eleganz und Langlebigkeit – wenn man es regelmäßig imprägniert und richtig pflegt.
Hier sind ein paar Nachteile von italienischem Wildleder:
Selbst das beste italienische Wildleder ist nicht die ideale Wahl. Die Nachteile, die es gibt, sind:
- Der Preis ist echt hoch – oft 2-4 Mal teurer als gutes Wildleder aus Polen, Spanien oder der Türkei.
- Wildleder ist zwar nicht so empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Flecken wie glattes Leder, aber selbst italienische Gerbereien können da nicht ganz verhindern, dass es schneller Wasser und Schmutz aufnimmt. Wenn du das nicht regelmäßig imprägnierst, entstehen schnell Flecken und "kahle" Stellen.
- Die Pflege ist nicht ganz einfach, dafür brauchst du spezielle Bürsten, Wildleder-Gummis und Imprägniermittel. Am besten von derselben Marke wie die Schuhe. Wenn du das nicht richtig reinigst, kann es passieren, dass es kaputt geht.
- Wenn du Wildleder-Sachen hast, die nicht italienischer Qualität sind, dann siehst du schnell, wo sie abgenutzt sind. Das sind meistens Zehen, Fersen und Falten. Und bei Wildleder sind die helleren Flecken und der Abrieb schneller sichtbar als bei Glattleder.
- Wenn du das italienische Wildleder bei Regen, Schnee oder Schlamm mit Streusalz einsetzt, ist es nicht so robust wie andere Materialien. Selbst das teuerste Leder ist da schwächer als zum Beispiel Membranschuhe oder gummiertes Leder.
- Saisonalität – in unserem Klima eignet es sich realistisch gesehen hauptsächlich für den trockenen Frühling und Herbst; im Sommer schwitzt man darin, im Winter nutzt es sich schnell ab.
Also, italienisches Wildleder ist echt schön und sieht super aus. Aber man muss auch sagen, dass man dafür auch richtig arbeiten muss. Man muss es vorsichtig benutzen und richtig pflegen, und das ist echt anstrengend. Wenn du einen Schuh suchst, der "jahrelang unter allen Bedingungen" hält, ist glattes Leder oder geöltes Nubukleder die bessere Wahl.
Pflege von italienischem Wildleder – wie man es pflegt, damit es jahrelang hält
Italienisches Wildleder ist schön und teuer, aber empfindlich – bei richtiger Pflege sieht es mit zunehmendem Alter immer besser aus. Hier ist eine praktische Anleitung:
1. Vor dem ersten Gebrauch – Imprägnierung (obligatorisch!)
- Sprühen Sie Ihre Schuhe/Handtasche/Jacke sofort nach dem Kauf (noch bevor Sie auf die Straße gehen) mit 2–3 Schichten eines guten Imprägniermittels für Wildleder/Nubukleder ein (z. B. Collonil Carbon Pro, Tarrago Nano Protector, Saphir Super Invulner).
- Abstand zwischen den Schichten: 15–20 Minuten, dann 12–24 Stunden trocknen lassen.
- Wiederholen Sie die Imprägnierung alle 4–8 Wochen (je nach Häufigkeit des Tragens).
2. Tägliche Pflege
- Nach jedem Tragen das Wildleder vorsichtig mit einer weichen Bürste oder einer Messing-Nylon-Bürste (z. B. Saphir, Redecker, Jason Markk) abbürsten – dies entfernt Staub und „richtet” das Haar auf.
- Immer in eine Richtung bürsten, leicht und ohne Druck.
3. Flecken und Verschmutzungen
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Problem |
Wie entfernen |
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Schlamm / getrockneter Schmutz |
Warten Sie, bis er getrocknet ist, dann vorsichtig mit einer Bürste + einem Gummi für Wildleder (Crepe) bürsten. |
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Fettflecken |
Mit Talkum oder Kartoffelmehl bestreuen, über Nacht einwirken lassen, morgens abbürsten. |
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Salzflecken (Winter) |
1:1-Lösung aus Wasser und Spiritusessig, feuchtes Tuch, vorsichtig abwischen, dann bürsten. |
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Tiefe Verschmutzungen |
Geben Sie das Kleidungsstück in eine professionelle Reinigung, die auf Wildleder spezialisiert ist. |
4. Auffrischen der Farbe und der Fasern
- Verwenden Sie einmal pro Saison einen Renovierungsspray in derselben Farbe (Saphir Renovateur Suede, Tarrago Suede Renovator).
- Nach dem Auftragen immer bürsten.
5. Aufbewahrung
- Niemals in Plastiktüten – Wildleder muss atmen können.
- Legen Sie Zedernholz-Schuhspanner (in die Schuhe) oder füllen Sie die Taschen mit säurefreiem Papier.
- Bewahren Sie die Schuhe in Stoffbeuteln auf (die oft von den Marken mitgeliefert werden).
6. Was Sie auf keinen Fall tun sollten
- Nicht vollständig in Wasser einweichen.
- Nicht auf der Heizung oder mit einem Föhn trocknen – Wildleder schrumpft und wird hart.
- Keine gewöhnlichen Cremes für Glattleder verwenden.
Wenn Sie diese Regeln befolgen, wird Ihr Wildleder (insbesondere von Premium-Marken) nach 3–5 Jahren besser aussehen als neu – es erhält eine schöne Patina und einen individuellen Charakter. Die besten Marken für Wildlederpflegeprodukte:
Saphir Médaille d’Or - Collonil, Tarrago - Jason Markk
Das beste Wildleder der Welt ist toskanisches Wildleder (Santa Croce sull'Arno, Italien). Es ist das dünnste, weichste und samtigste (wie Plüsch). Wenn Sie einmal echtes toskanisches Wildleder von Loro Piana oder The Row berührt haben, existiert alles andere nicht mehr – es ist einfach eine andere Dimension von Luxus.
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